Kintai ist eine Siedlung am Kurischen Haff, umgeben von einem wunderschönen Kiefernwald (600 ha) – dem Kintai-Wald. Im Zentrum des Ortes steht die evangelisch-lutherische Kirche, deren Geschichte bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. In den letzten Jahren hat sich die große Kirche von Kintai allmählich zu einem kulturellen Zentrum entwickelt: Hier finden Konzerte des Kintai-Sommerfestivals statt, das mittlerweile als kulturelles Ereignis auf europäischer Ebene anerkannt ist.
Kintai ist auch durch Wilhelm Berbomas bekannt, einen Fischereiinspektor und Kaufmann englischer Herkunft, der 1844 die Markierung der Fischerboote auf dem Kurischen Haff mit Wetterfahnen einführte. Diese kunstvollen und einzigartigen Wetterfahnen waren in Europa einmalig. Von 1888 bis 1892 lebte und arbeitete in Kintai der bekannte litauische Schriftsteller und Philosoph Vydūnas. Ihm zu Ehren wurde das Vydūnas-Gedenkmuseum eingerichtet, in dem Besucher ihr Wissen über die Vergangenheit Kleinlitauens vertiefen und ein einzigartiges Exponat bewundern können – die Vydūnas-Harfe.
Ein weiteres Naturwunder von Kintai ist die größte Thuja Litauens: Sie ist etwa 18 Meter hoch und hat eine Kronenbreite von rund 12 Metern. In Europa ist nur eine größere Thuja in der Schweiz bekannt.
Kintai ist auch für seine Fischereitraditionen berühmt. Der Haupterwerb war einst die Fischerei, die bis heute erhalten geblieben ist. Seit langem wetteifern die Fischer von Kintai mit denen von Rusnė um die besten Rezepte für geräucherten Fisch. Die Küste zwischen Kintai und Ventė hat sich zu einem beliebten Ort für Sommermalerei-Pleinairs entwickelt.
Unweit von Kintai, im unteren Lauf des Flusses Minija, liegt das Dorf Minija, besser bekannt als Mingė. Es wurde erstmals 1540 in schriftlichen Quellen erwähnt. Dieses malerische Dorf im Regionalpark des Memeldeltas ist einzigartig, da die Fischer hier nicht nur durch Straßen, sondern auch durch den Fluss verbunden sind – eine Brücke gibt es jedoch nicht. Die Einheimischen setzen mit Booten oder Wassertaxis über. Wegen dieser Besonderheit und der schönen Landschaft wird Mingė oft als das „kleine Venedig Litauens“ bezeichnet. Im Dorf gibt es einen modernen Yachthafen mit umfassender Infrastruktur, der zu den beliebtesten touristischen Zielen der Region zählt.
Wer auch nur einmal in Pamarys gewesen ist, weiß um die magische Schönheit dieser Natur: Atemberaubende Landschaften, Vogelkolonien, Wälder, Flüsse und traumhafte Sonnenaufgänge – all das bietet eine perfekte Erholung vom Lärm und Trubel der Stadt.