Švėkšna ist eine Stadt, die für ihre 65 Meter hohe, zweiturmige Backsteinkirche bekannt ist – die höchste Kirche in der Gemeinde Šilutė. Ebenso beeindruckend ist der Plater-Park, der im 19. Jahrhundert angelegt wurde und eine beeindruckende Lindenallee, die Genovaitė-Villa, Teiche und Skulpturen umfasst.
Historisch gesehen gehörte Švėkšna zu Samogitien, weshalb ihre städtebauliche Struktur sich von den Städten Kleinlitauens unterscheidet. Es war einst eine Grenzstadt zwischen Ostpreußen und dem Großfürstentum Litauen. Švėkšna wurde erstmals 1503 in schriftlichen Quellen erwähnt.
Das Gut Švėkšna wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von den adeligen Kęsgaila-Familien aus Samogitien gegründet. Die erste Kirche wurde 1509 erbaut. Zwischen 1624 und 1644, als Jeronimas Krišpinas Kiršenšteinas Švėkšna regierte, wurden auf dem Gut Papier-, Glas- und Schießpulverwerkstätten betrieben – eine der ersten Leibeigenen-Manufakturen in Samogitien.
Die letzten Eigentümer von Švėkšna, die Plater-Familie, besaßen rund 33.000 Hektar Land (einschließlich des Pajūris-Guts) und hatten mehr als 5.000 Leibeigene. 1820 wurde das Land des Grafen unter seinen vier Söhnen aufgeteilt, wodurch vier Gutshöfe entstanden: Švėkšna, Vilkėnas, Gedminaičiai und Stempliai.
Auf dem Friedhof von Švėkšna wurde der bedeutende litauische Dichter und Historiker des 19. Jahrhunderts, Simonas Stanevičius, beigesetzt. Eine besondere archäologische Entdeckung in der Nähe von Švėkšna war das Auffinden von sieben altägyptischen Kultstatuetten, die ägyptische Götter und Priester darstellen.
Heute ist Švėkšna nicht nur wegen ihrer reichen Geschichte besonders, sondern auch wegen ihrer atemberaubenden Natur, architektonischen Denkmäler und berühmten Persönlichkeiten. Im Herzen der Stadt befindet sich ein mit Steinen gepflasterter Marktplatz, auf dem jeden Donnerstag ein lebhafter Markt stattfindet.
Die Kirche und die historische Architektur von Švėkšna locken sowohl Brautpaare als auch Filmemacher an. Ein bedeutendes architektonisches Wahrzeichen der Stadt ist die neugotische Kirche, die 1905 nach einem Entwurf des schwedischen Architekten Karl Eduard Strandmann erbaut wurde. Die Baukosten wurden von den Plater-Grafen von Švėkšna und Vilkėnas finanziert, während die Bewohner von Švėkšna und den umliegenden Gemeinden großzügig für den Bau spendeten. Ein Teil der Mittel wurde von litauischen Emigranten aus den USA gesammelt.
Ein besonderes Bauwerk ist die um 1885 errichtete Fußgängerbrücke, ein einzigartiges und seltenes Bauwerk in Litauen, das den Kirchhof mit dem Park verbindet.
Švėkšna ist stolz auf ihre aktive Gemeinschaft, die die Stadt schmückt und den Namen Švėkšna in ganz Litauen bekannt macht.
Švėkšna
Aktualisierungsdatum: 2025-02-28